Terrassendach: worauf es bei der Materialwahl ankommt
Die Terrasse als zweites Wohnzimmer des Hauses ist während der warmen Jahreszeit der Mittelpunkt der Lebensgestaltung. Sie ist ein Ort zum Lesen, Sonnen und Entspannen, zum gemeinsamen Grillen, Weintrinken und Kaffeeklatsch. Damit sie bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen nutzbar bleibt, schafft ein Terrassendach den notwendigen Schutz – von der Mittagssonne bis hin zum Sommerregen.
Welche Materialien für den Bau eines Terrassendachs zum Einsatz kommen können und was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Die Materialwahl ist von unterschiedlichen Kriterien abhängig
Natürlich spielt der persönliche Geschmack bei der Auswahl der Materialien für das geplante Terrassendach eine zentrale Rolle. Doch das allein führt meist nicht zur endgültigen Entscheidung.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Materialwahl ist das Budget. Hier erfahren Sie, mit welchen Kosten Sie bei einem Terrassendach rechnen müssen.
Darüber hinaus spielen Stilfragen eine entscheidende Rolle. Eine architektonisch hochwertige Terrassendachkonstruktion mag für sich gesehen wunderschön wirken – im Zusammenhang mit dem Haus kann sie allerdings auch zu fürchterlichen Ergebnissen führen. Der Stil des Terrassendachs und des Hauses müssen also zusammenpassen.
Ein weiteres Kriterium für die Wahl des richtigen Materials hängt mit der Art der Nutzung zusammen. Soll das Dach primär über den Regenschutz hinaus den Lichteinfall nicht behindern, werden Sie sich bei der Abdeckung für andere Materialien entscheiden als bei einem Dach, das vor allem dem Sonnenschutz und der Beschattung dient.
Und schließlich spielt auch die Lage der Terrasse eine Rolle bei der Wahl der richtigen Materialien. Eine Terrasse an der Südfront des Hauses wird in der Regel aus anderen Materialien errichtet werden als Terrassen an der Nord– und Ostfront.
Meist wird eine Kombination aus verschiedenen Kriterien zur richtigen Lösung führen: angepasst an den Baustil des Hauses, dabei dennoch dem persönlichen Geschmack und Geldbeutel folgend und auf die Witterungsbedingungen und die Lage abgestimmt. Eines ist jedenfalls sicher: Bei der Vielzahl an Materialvarianten und Bauarten finden Sie sicher die ideale Lösung.
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Mindestens zwei Materialien ergeben ein Terrassendach
Ein Terrassendach besteht in der Regel aus zwei Elementen: der Tragekonstruktion und den Abdeckelementen.
Moderne Terrassendächer sind meist in Segmentbauweise ausgeführt, wobei die Elemente der Abdeckung in die Zwischenräume der Tragekonstruktion eingepasst werden. Sie müssen also für beide Konstruktionselemente das für Sie geeignete Material ausfindig machen. Keine Angst, das ist einfacher als es zunächst erscheint.
Für die Tragekonstruktion sind bei Terrassendächern diese Materialien üblich:
- Holz
- Aluminium
- Stahl
Bei der Abdeckung können Sie in der Regel zwischen diesen Materialien wählen:
- Bitumen
- Dachziegel
- Kunststoff
- Glas
Bei der Materialwahl die Nutzungsweise berücksichtigen
Am Anfang Ihrer Überlegungen zu den verwendeten Materialien sollte die grundsätzliche Fragestellung stehen:
Blickdichtes oder transparentes Terrassendach?
Das wirkt sich nicht nur auf den Preis aus – transparente Dächer sind meist teurer als blickdichte – sondern hat auch Einfluss auf die Tragekonstruktion.
Natürlich lässt sich ein transparentes Dach auch mit einer Tragekonstruktion aus Holz verwirklichen. Es gibt viele ansprechende Beispiele dafür. Holzkonstruktionen sind allerdings meist voluminöser als Konstrukte aus Aluminium oder Stahl. Das bedeutet: Der Glasanteil – und damit die Durchsicht – im Verhältnis zum gesamten Dach ist meist geringer als bei filigranen Aluminium– oder Stahlträgern.
Materialien und ihre Eigenschaften
Jedes Material, das beim Bau eines Terrassendachs zum Einsatz kommt, hat seine spezifischen Vorteile und Nachteile. Pauschale Richtlinien für die richtige Materialwahl kann es also nicht geben, sie hängt von ihren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben ab – und nicht zuletzt von den Bedingungen vor Ort. Hier ein kleiner Überblick:
Holz: Natürlichkeit und guter Preis
Unter den Materialien für Terrassendach-Trägerkonstruktionen ist Holz in der Regel die preisgünstigste Wahl. Darüber hinaus vermittelt es Naturverbundenheit und Wärme. Wenn es die Stilistik des Hauses erlaubt, ist eine Terrassendachkonstruktion aus Holz immer eine gute Entscheidung.
Allerdings müssen Sie sich bei der Verwendung von Holz mit einigen Nachteilen abfinden. Das natürliche Material ist empfindlich gegen Witterungseinflüsse – das gilt auch bei der Verwendung von wetterfest ausgerüstetem Holz. Die Lebensdauer von behandeltem Holz ist zwar deutlich höher als die von unbehandeltem, aber mit der Haltbarkeit von Aluminium oder Stahl kann Holz nicht mithalten.
Auch ist Holz auf ständige Pflege angewiesen. Soll das Holzdach sein maximales Lebensalter erreichen, ist zumindest die regelmäßige Erneuerung des Schutzanstrichs erforderlich.
Das Preisargument für Holz als billigste Alternative gilt nur begrenzt und auf die direkte Investition gesehen. Über zwanzig oder vielleicht fünfzig Jahre hinweg sieht die Rechnung anders aus. Die entstehenden Wartungskosten und der eventuell notwendige Totalersatz des Dachs kann unter bestimmten Bedingungen höhere Kosten verursachen als die Wahl einer Aluminium– oder Stahlvariante.
Aluminium: robust und wartungsfrei
Dass Aluminium das am häufigsten verwendete Material für Terrassendächer ist, hat seinen Grund. Das Material ist zwar nicht gerade billig, zeichnet sich allerdings durch hohe Wartungsfreiheit, Witterungsbeständigkeit und lange Lebensdauer aus. Das macht das Material auf Dauer gesehen zur günstigsten Variante.
Aluminium ist auch aus stilistischen Gründen eine interessante Wahl. Es erlaubt moderne, ästhetische und gleichzeitig optisch zurückhaltende Konstruktionen, die sich gut an Häuser in aktuellen Baustilen anpassen.
Aber auch an konservative Architekturstile bis hin zu Altbauvillen kann sich ein Aluminiumdach harmonisch anpassen, hier insbesondere in der transparenten Ausführung mit Glas– oder Kunststoffelementen. Da die Trägerkonstruktion im Vergleich zum Glasanteil relativ dünn ist, macht sich das Dach quasi unsichtbar und bildet keinen schmerzhaften Kontrast zur Architektur des Hauses.
Markante Nachteile sind bei Aluminiumdächern über den höheren Anschaffungspreis hinaus nicht auszumachen. Auch das ist ein Grund für die hohe Beliebtheit des Materials.
Erfahren SIe hier alles zu Terrassendächern aus Aluminium und Glas.
Stahl: Hochwertmaterial für besondere Lösungen
Die teuerste Alternative für den Einsatz als Terrassendach sind Konstruktionen aus Stahl. Auch sie zeichnen sich durch Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit aus, besonders in der Variante Edelstahl.
Während Aluminium vielfach bei Bausatzlösungen und Fertigmodulen zum Einsatz kommt, sind Stahldächer immer Maßanfertigungen, die individuell für das jeweilige Haus entworfen und gebaut werden. Dass sich das im Preis niederschlägt, versteht sich von selbst.
Einziger Nachteil – neben dem hohen Preis – ist die mögliche Rostbildung, die sich unter bestimmten Bedingungen einstellen kann. Hier sollte ein Fachbetrieb die erforderlichen Vorsorgemaßnahmen ergreifen.
Bitumen: die einfache Lösung zum günstigen Preis
Abdeckungen aus Bitumen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen: als Bahnen, Wellpappe, Schindeln oder Dachziegeln. Bitumen ist ein solides und auch über längere Zeiträume hinweg dichtes Abdeckmaterial, das wegen seines günstiges Preises bei blickdichten Dächern sehr beliebt ist.
Einziger Nachteil: Optisch lassen sich mit Bitumendächern keine Höhenflüge verwirklichen.
Dachziegel: hübsch, aber schwer
Das blickdichte Terrassendach mit Dachziegeln zu decken, kann eine hübsche gestalterische Idee darstellen, besonders, wenn dieselben Ziegel wie beim Hausdach zum Einsatz kommen. So ausgeführte Terrassendächer wirken nicht wie ein nachträglich zugefügter Anbau, sondern viel eher wie ein bündiges Element des Hauses.
Allerdings ist die Ausführung mit Dachziegeln nicht gerade eine preisgünstige Lösung. Sie erfordert sowohl beim Materialeinsatz als auch bei der Bauausführung einiges an finanziellem Aufwand. Das hängt auch mit dem hohen Gewicht von Ziegeln zusammen: Sie erfordern eine daran angepasste Trägerkonstruktion.
Kunststoff: luftig, aber anfällig
Wenn Sie sich für ein transparentes Dach entscheiden, liegt der Impuls nahe, sich für die kostengünstige Variante mit Kunststoff-Glaselementen zu entscheiden. Der optische Effekt ist derselbe wie bei Glas – zumindest am Anfang.
Kunststoffelemente sind in der Regel nicht empfehlenswert. Die anfängliche, glasklare Optik trübt sich mit der Zeit, denn die Sonneneinstrahlung führt zu Verfärbungen.
Dazu kommt ein massives Sicherheitsproblem: Befördert ein Sturm etwas schweres auf das Dach – Dachziegel oder große Äste beispielsweise – hat das Kunststoffdach dem wenig entgegenzusetzen. In solche Fällen kommt es häufig zum Durchbruch auf die Terrasse.
Glas: klare Sicht auf Dauer
Elemente aus Echtglas bleiben immer so, wie sie am ersten Tag waren. Verfärbungen kommen nicht vor. Durch eine regenabweisende Beschichtung lässt sich das Glas darüber hinaus selbstreinigend und pflegeleicht ausrüsten.
Auch bei Echtglas besteht das Sicherheitsproblem des Durchbruchs schwerer Gegenstände. Anders als bei Kunststoff lässt sich bei Glas allerdings etwas dagegen unternehmen, und zwar durch den Einsatz von zweischichtigem oder dreischichtigem Verbundsicherheitsglas. Das hält auch große Brocken zuverlässig von der Terrasse fern – und von allen, die sich darunter aufhalten.
Glasdächer brauchen Beschattung
Transparente Dächer erlauben den verträumten Blick von der Liege durch das Dach in den azurblauen Sommerhimmel – solange es nicht zu heiß wird. Brennt die Mittagssonne auf das Glasdach und heizt die Terrasse auf höllische 60 Grad auf, wird aus dem Blick in den Himmel rasch der Wunsch nach einem blickdichten Terrassendach.
Dem lässt sich durch eine Beschattung vorbeugen, meist ausgeführt als motorisch ausfahrbare Markise. Ist das Sonnensegel auch noch mit einem Sensor zur automatischen Steuerung ausgerüstet, verwandelt sich die Sonneninsel genau im richtigen Augenblick in eine schattige Oase der Erholung.
Fazit
Die Wahl der richtigen Materialien für Terrassendächer hängt von Geschmack, Budget und Verwendungsart ab. Bei der Tragekonstruktion ist der Einsatz von Holz, Aluminium oder Stahl üblich, bei den Abdeckungen sind Bitumen, Dachziegel, Kunststoff und Glas verbreitet.
Während Holz als natürliche Variante Nachteile wie hohen Pflegeaufwand und verhältnismäßig kurze Lebensdauer aufweist, zeichnet sich Aluminium durch Langlebigkeit, Witterungsbeständigkeit und weitgehende Wartungsfreiheit aus.
Aluminiumdächer erlauben moderne und flexible Gestaltungslösungen, die sich sowohl an aktuelle als auch an konservative und vergangene Baustile anpassen. Stahldächer weisen ebenfalls hohe Lebensdauer und geringen Wartungsbedarf auf. Sie kommen hauptsächlich bei individuellen Lösungen zum Einsatz.
Bitumenabdeckungen sind für blickdichte Lösungen eine beliebte preisgünstige Lösung. Optisch ansprechender sind Abdeckungen aus Dachziegeln, die allerdings höhere Kosten verursachen.
Bei den transparenten Abdeckungen ist der Einsatz von Kunststoff wegen der Neigung zur Verfärbung und aus sicherheitstechnischen Aspekten nicht empfehlenswert. Glasdächer stellen bei transparenten Dächern die Ideallösung dar, sollten aber regenabweisend und als Mehrfach-Verbundglas ausgeführt sein. Zur Verschattung bei direkter Sonneneinstrahlung empfehlen sich motorisch angetriebene und automatisch gesteuerte Markisen.