Einbrüche in die eigenen vier Wände gehören zu den Risiken, von denen wohl jeder Mensch betroffen sein kann. Dazu werden diese Verbrechen nicht weniger, sondern eher mehr. Es muss also für Schutz und Abschreckung gesorgt werden, wenn man das Risiko eines Einbruchs minimieren oder sogar ausschließen möchte.
Genau hier kommen Alarmanlagen ins Spiel. Doch, was kostet eine gute Alarmanlage. Wer baut sie ein und worauf muss dabei geachtet werden? Dieser Beitrag gibt Aufschluss über die drängendsten Fragen rund um das Thema Alarmanlagen und deren Preis.
Warum eine Alarmanlage?
Während die Einbruchszahlen im Land hoch sind, ist es die Aufklärungsquote solcher Verbrechen leider nicht. An dieser Stelle ein paar Zahlen: 2019 gab es im Bundesgebiet 87.145 erfolgreiche Einbrüche.
Die Aufklärungsrate betrug dabei lediglich 17,4 %. Übrigens sind die Zahlen hierbei ziemlich exakt, da (schon allein aufgrund der Versicherung) nahezu jeder Diebstahl bei der Polizei angezeigt wird. Wir sehen also, es gibt eine erhebliche Anzahl an erfolgreichen Einbrüchen und im überwiegenden Teil der Fälle, werden der oder die Täter nie geschnappt. Wertvolle Gegenstände, lieb gewonnene Erinnerungen? All das könnte für immer verschwinden!
➜Was Sie gegen Einbrecher tun können
Vorsicht ist eben besser als Nachsicht, daher sollten Einbrüche verhindert werden, anstelle auf eine erfolgreiche Ermittlung durch die Polizei oder das bisschen Schadensersatz von der Versicherung zu vertrauen. Die eigenen vier Wände sollten daher so gut es geht abgesichert werden. Doch wie funktioniert das: Ein einbruchssicheres Zuhause?
Egal wie Einbrecher vorgehen, es muss schnell gehen, denn wer auf frischer Tat ertappt wird, hat schon verloren. Daher haben Einbrecher (egal ob tagsüber oder nachts) nur ein sehr geringes Zeitfenster, um in ein Haus einzusteigen.
Dieser Zeitraum sollte daher nach Möglichkeit erschwert werden. Dazu gehören bessere Schlösser, Ketten oder andere Mittel, um Fenster und Türen zu verstärken. Aber auch eine gute Beleuchtung hilft, Einbrecher abzuschrecken oder sie nach einigen Minuten des Versuchens von ihrem Vorhaben abzuschrecken.
Was ist nun mit der Alarmanlage? Eine Alarmanlage ist eine Ergänzung für den Schutz des eigenen Zuhauses. Denn Einbrecher sind schnell und schrecken vor Alarmanlagen meist nicht ab. Bis Hilfe unterwegs ist, sind sie mit der Beute längst auf und davon. Entscheidend ist also die Kombination aus einer guten Sicherung von Fenstern und Türen plus einer wertigen Alarmanlage.
Die Kosten einer Alarmanlage im Detail
Eine Alarmanlage ist ein ganzes System und setzt sich daher auch aus verschiedenen Teilen zusammen. Je nach Wunsch des Käufers und auch je nach den Gegebenheiten vor Ort kommen unterschiedliche Elemente und damit auch unterschiedliche Kosten in Frage:
- Die zentrale Steuerungseinheit
- Kameras und deren Zubehör
- Sensoren, wie Glasbruchsensoren oder Bewegungsmelder
- Sirenen und andere Signalgeber
- Kabel, Schrauben und anderes Material zur Installationsmaterial
- Bedienelemente wie z. B. Eine Zugangskontrolle oder ein Codeschloss
Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass neben den eigentlichen Geräten auch zusätzliche Kostenpunkte anfallen (solange man die Anlage nicht selbst einbaut).
- Arbeitszeit
- Steuern
Wovon hängen die Kosten einer Alarmanlage ab?
Zu wissen, welche Elemente zu einer Alarmanlage gehören, reicht natürlich noch nicht aus, um den Preis kalkulieren zu können. Dazu spielen noch weitere Faktoren eine Rolle. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob nur eine Wohnungstür oder vielleicht sogar noch ein oder zwei Hinter- bzw. Nebentüren gesichert werden müssen. Die folgenden Punkte spielen bei der Berechnung der Kosten einer Alarmanlage eine Rolle. (Ein Rechenbeispiel gibt es weiter unten im Text)
- örtliche Gegebenheiten (Wohnung oder Haus, Garten, Mauern, etc.)
- Anzahl der Türen und Fenster
- Anzahl und Art der Kameras (farbig, schwarzweiß, etc.)
- Selbsteinbau oder Arbeit vom Profi
- Art und Anzahl der gewünschten Sensoren (Bewegung, Glasbruch, etc.)
- Alarmweiterleitung an eine Security-Firma (monatliche Kosten)
- Sirenen oder stiller Alarm
Wie viel kosten Alarmanlagen?
Alarmanlage ist nicht gleich Alarmanlage. Es gibt alles, von günstigen Modellen zum Selbsteinbau (der sogar nur Attrappen zur Abschreckung) bis hin zu High-End-Anlagen vom Fachmann. Preislich liegen Alarmanlagen daher auch zwischen 100 und 10.000 €. Das ist natürlich eine sehr große Spanne.
➜Überblick verschiedener Alarmanlagen und deren Kosten:
Alarmanlage | Kosten | Nutzen |
---|---|---|
Das „Baumarktmodell“ | 100,00€ | Das „Baumarktmodell“ 100,00 € Mit solchen Alarmanlagen richtet man nicht gerade viel aus. Sie sind eher zur Abschreckung gedacht, die von Profi-Einbrechern aber schnell durchschaut wird. |
Guter Schutz zum Selbsteinbau | 100 – 500 € | Guter Schutz zum Selbsteinbau 100 – 500 € Auch Modelle in dieser Preisklasse können durchaus einen Effekt haben. Hier sollten sie aber wirklich nur als Ergänzung zu anderen Schutzmaßnahmen verstanden werden. |
Alarmanlagen vom Fachmann | 1.000 – 5.000 € | Hier ergibt sich die große Preisspanne auch aus der Lage vor Ort. Übersichtliche Einfamilienhäuser kommen vielleicht noch mit 1.500 € weg, aber bei schwierigen Objekten steigt der Preis deutlich an. |
Das Allround-Paket | Ab 10.000 € | Das Allround-Paket Ab 10.000 € Wer nichts dem Zufall überlassen will, sichert sein Haus wie den Tresor einer Bank. Bei solchen hochpreisigen Alarmanlagen sind nicht nur Kameras im Einsatz, sondern beispielsweise auch Glasbruchsensoren an den Fenstern. |
➜Wie sieht es mit laufenden Kosten bei Alarmanlagen aus?
Nachdem eine Alarmanlage installiert und angeschlossen ist, könnte man denken, dass außer Strom keine weiteren Kosten zu decken sind. Das ist leider nicht ganz richtig. Doch auch hier unterscheiden sich die Modelle stark. Sprechen wir beispielsweise von einer einfachen Alarmanlage zum Selbsteinbau, dann kommt zu den Stromkosten nur ein geringer Betrag für die Wartung. Hin und wieder mag vielleicht ein Birnchen kaputtgehen oder ein anderes Teil muss ausgetauscht werden.
Profi-Geräte brauchen da schon etwas mehr Pflege. Sie sollten auch vom Fachmann gewartet werden, um einen hohen Schutz zu garantieren. Diese Wartungs- und Reparaturleistungen für Alarmanlagen schlagen natürlich ebenfalls zu Buche. Sollte jedoch nichts beschädigt sein, handelt es sich um nicht allzu große Beträge.
Mit mehr laufenden Kosten für die Alarmanlage muss rechnen, wer sich für ein High-End-Gerät entscheidet, denn hier spielt der Faktor Service auch eine große Rolle. Dabei handelt es sich um individuelle Verträge, die mit Security-Firmen abgeschlossen werden können.
In diesen Fällen ist die Alarmanlage mit der Firma in der Nähe verbunden. Kommt es zu einem Alarm, wird umgehend der Sicherheitsdienst vorbeigeschickt. Das ist zwar sehr gut, da so Einbrecher auch auf frischer Tat ertappt werden können, kostet dementsprechend aber auch einen jährlichen Beitrag.
Ein praxisnahes Kostenbeispiel für eine Alarmanlage
Beim Objekt handelt es sich um ein normales Einfamilienhaus. Es soll ein Basispaket gekauft werden, welches um einige zusätzliche Elemente erweitert wird, damit alle Fenster und die Haustür (inklusive Terrassentür) gesichert werden können. Der Einbau erfolgt durch einen Fachmann.
Kosten des Materials 2.000,00 €
Kosten für den Einbau 400 €
Gesamtkosten 2.400,00 €
Kosten des Handwerkers in der Steuererklärung -80 €
Förderung durch die KfW (20 % bis 1.000 €) -200 €
Förderung durch die KfW (10 % für die Restkosten) -140,00 €
Ersparnis gesamt 420,00 €
Kosten der Alarmanlage gesamt 1.980,00 €
Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein Beispiel, welches nie eins zu eins übernommen werden kann. Doch ein Fachbetrieb kommt gerne unverbindlich ins Haus und macht einen Kostenvoranschlag, der genau auf die Gegebenheiten vor Ort abgestimmt ist.
Worauf sollte noch geachtet werden beim Kauf einer Alarmanlage?
1. Fachhändler bieten nicht nur die qualitativen Produkte, sie können auch eine gute Beratung vornehmen, sodass jeder Käufer das für ihn richtige Set einer Alarmanlage kaufen kann.
2. Der Einbau ist eine Handwerksleistung und als solche von den Steuern eines Hauseigentümers absetzbar. Unterm Strich kann das eine Erstattung von bis zu 20 % der eingesetzten Kosten für eine Alarmanlage bedeuten.
3. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW-Bank) des Staates ist seit dem Jahr 2015 bemüht, den Einbruchsschutz in Deutschland zu unterstützen. Das bedeutet, dass diese staatliche Institution beim Kauf einer Alarmanlage auch finanziell unterstützt. Das tut die
Bank einerseits durch Kredite (sogar bis zu 100 % der Summe) oder anderseits auch mit Zuschüssen. Bis 1000 € mit 20 % und darüber hinaus mit 10 %. Interessenten sollten vor dem Kauf einer Alarmanlage also prüfen, ob ihr Projekt für eine staatliche Förderung bei der KfW infrage kommt. Wichtig ist hierbei, dass die zu einbauende Anlage mindestens die Anforderungen nach DIN EN 50 131, Grad 2 erfüllt.