Terrassenüberdachung – vor allem eine Materialfrage
Wenn es darum geht, eine Terrassenüberdachung zu errichten, stellt sich als Allererstes die Frage: Aus welchem Material soll sie bestehen? Sie als zukünftiger Bauherr stellen sich diese Frage wahrscheinlich aus mehreren Gründen. Zum einen geht es um die Optik. Wie soll das Dach aussehen? Welcher Stilistik soll es folgen? Passt es zum Haus? Der zweite Aspekt für die Materialwahl ist technischer Natur. Was muss das Dach an Gewicht aushalten? Wie verhält es sich angesichts unterschiedlicher Witterungseinflüsse? Wie steht es mit der Sicherheit?
Und schließlich kann es auch noch Punkte geben, an die Sie anfangs gar nicht gedacht haben. Einer der wichtigsten: Wie ist die Temperatur unter dem Dach, wenn die Sonne darauf brennt?
Um Ihnen eine Orientierungshilfe zu geben, verhilft Ihnen dieser kleine Ratgeber zu einem Überblick über die gebräuchlichsten Materialien für Rahmenkonstruktion und Verglasung, wie sie beim Bau einer Terrassenüberdachung zum Einsatz kommen können.
Aluminium – der Bestseller
Dass Aluminium bei Terrassenüberdachungen mittlerweile zu den beliebtesten Baustoffen gehört, kommt nicht von ungefähr. Wenn es zum Gebäude passt, ist die Stilistik mit seiner transparenten Struktur und seinen klaren Linien unübertroffen. Ein Terrassendach aus Aluminiumprofilen und eingefasster Verglasung vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit und Eleganz, das einen gerne dazu verleitet, es sich darunter gemütlich zu machen. Gerade der Materialmix Aluminium und Glas unterstützt den architektonischen Anspruch auf ideale Weise.
Aluminiumprofile gibt es in unterschiedlichen Qualitätsstufen und Sorten.
Sie äußern sich in der Legierung, aus der die Bauteile gefertigt sind. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich unter anderem in ihrer Schweißfähigkeit, der Korrosionsbeständigkeit und der Festigkeit. Ein weiteres Kriterium ist die Wandungsdichte der Profile, die sich von Hersteller zu Hersteller maßgeblich unterscheiden kann. Allen Varianten gemeinsam ist die Notwendigkeit, Verbindungen ausschließlich mit Edelstahlschrauben herzustellen. Damit ist gewährleistet, dass sich kein Rost auf das Aluminium ausbreiten kann, wie er bei normalen Schrauben zwangsläufig auftritt.
Beide Kriterien, also Legierung und Wandungsdicke, betreffen die Qualität der eingesetzten Profile, nicht ihre Optik.
Qualitätskriterien sind von außen so gut wie nicht bewertbar.
Daher haben Sie nur geringe Möglichkeiten, sich über die Güteklasse der Aluminiumprofile ein aussagekräftiges Bild zu machen.
Im Grunde können Sie sich lediglich einen Profilquerschnitt zeigen lassen, der Ihnen zumindest einen Eindruck von der Wandungsdicke vermittelt. Noch besser ist die eingehende Beratung beim Terrassendach-Experten Ihres Vertrauens.
Eine Terrassenüberdachung muss im Laufe ihres Lebens einiges aushalten. Daher der gut gemeinte Rat:
Vertrauen Sie bei den Aluminiumprofilen vor allem auf renommierte Produzenten, die für ihre hochwertige Produktqualität bekannt sind.
Bekannt sind beispielsweise Klaiber, Weinor oder Solarlux, um nur einige zu nennen. Das schützt Sie zuverlässig davor, dass Ihnen beim Einsatz halbseidener Discountprodukte frei nach Asterix buchstäblich der Himmel auf den Kopf fällt.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal für ein hochwertiges Terrassendach ist seine Pflegeleichtigkeit.
Sind die Profile mit einer hochwertigen Pulverbeschichtung ausgestattet, gibt es so gut wie keine Verwitterung.
Die glatte Oberfläche ist zudem leicht zu reinigen und zu pflegen.
Gemeinsam mit dem geringen Gewicht von Aluminium scheint eine Terrassenüberdachung aus diesem Material nur Vorteile zu haben. Da stellt sich die Frage:
Gibt es beim Material Aluminium überhaupt keine Nachteile?
Bei dieser Frage könnte man den Preis anführen, der spürbar höher ist als bei anderen Materialien wie beispielsweise Holz. Doch ob ein Terrassendach aus Aluminium wirklich teurer ist, hängt davon ab, wann Sie diese Frage stellen. Tun Sie es vor der Anschaffung unter alleiniger Berücksichtigung der aktuellen Ausgabe, ist das sicher richtig. Stellen Sie sich diese Frage zehn Jahre später, unter Berücksichtigung aller Ausgaben, die Sie bei anderen Materialien möglicherweise für Reparaturen, Instandsetzungen oder sogar den Austausch hätten aufbringen müssen, sieht die Vergleichsrechnung für das größtenteils wartungsfreie Aluminiumdach schon erheblich günstiger aus.
Verglasung – aber bitte richtig
Wenn Sie vorhaben, für das Dach Kunststoff einzusetzen, sollten Sie nochmals darüber nachdenken. Das Vergnügen, dass Sie durch diese kostensparende Alternative gewinnen, wird relativ kurz sein.
Das merken Sie, wenn sich nach intensiver Sonneneinstrahlung die ersten Verfärbungen zeigen.
Auch ist es mit dem UV-Schutz nicht weit her, ganz zu schweigen mit der Wärmeisolierung. Wenn Sie einen sonnigen Sommernachmittag unter einem Kunststoffdach verbringen, können Sie es sich aussuchen, ob Sie lieber unter dem erworbenen Sonnenbrand oder dem drohenden Hitzschlag leiden möchten – falls das Dach den letzten Hagelsturm überhaupt überstanden hat.
Hochwertige Terrassendach-Verglasungen sollten heute aus Verbundsicherheitsglas (VSG) bestehen.
Dabei handelt es sich um zwei Glasscheiben, die durch eine reißfeste Folie miteinander verbunden sind. Das geht weit über das Sicherheitsglas bei Automobilen hinaus. Es gibt unterschiedliche Ausführungen von VSG: Neben der klaren und matten Variante sind auch Sorten mit Sonnenschutz durch UV-Filterung und mit Selbstreinigungseffekt erhältlich.
Mit VSG kombinieren Sie alle materialtechnischen Vorteile mit eleganter Optik. Das Glas ist absolut wetterfest und witterungsbeständig. Der UV-Schutz bewahrt Sie vor Sonnenbrand und allzu großer Hitzeentwicklung unterhalb des Dachs. Und sicher sind sie darunter auch noch.
VSG hält bei Sturm auch eine Ladung vom Dach fallender Ziegel aus, ohne sie auf den Boden durchbrechen zu lassen.
Alternative Holz – eine Option?
Gegen ein Terrassendach aus Holz ist im Grunde nichts einzuwenden, besonders, wenn Sie es an ein Holzhaus anbauen. Ob Sie die verminderten Materialeigenschaften und den erhöhten Wartungs– und Pflegeaufwand in Kauf nehmen möchten, bleibt Ihnen überlassen. Sie müssen allerdings nicht befürchten, dass Sie aus stilistischen Gründen gezwungen sind, Holz zu verwenden, weil die Aluminiumoptik nicht zum Holzhaus passt. Dafür gibt es Aluminiumprofile im Holz-Look. So können Sie das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden.