Alarmanlagen: Das ist beim Kauf wichtig

Alarmanlagen: Das ist beim Kauf wichtig

Die Anschaffung einer Alarmanlage zum Schutz des eigenen Heims vor Einbruch und anderen Gefahren ist in der Regel mit einer Reihe von Fragen verbunden.

Was soll geschützt werden? Auf welche Weise? Welche Funktionen sollen enthalten sein? Wie erfolgt der Einbau?

Das sind nur einige der Themen, die vor der Anschaffung von Bedeutung sind.

Worauf Sie beim Kauf einer Alarmanlage achten sollten, erfahren Sie hier.

Zentrales Thema vor dem Kauf: der Schutzbedarf

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Sie sich für eine Alarmanlage entscheiden. Am häufigsten ist der Schutz gegen Einbrüche, doch es gibt auch andere Gefahrenlagen, auf die eine Alarmanlage reagieren kann. Dazu gehört der Brandschutz, die Warnung vor Wasserschäden und die frühe Entdeckung von Gasaustritt.

In der Regel wird vor allem Ihr Budget entscheidenden Einfluss darauf haben, welche Gefahren Sie mit Ihrer neuen Alarmanlage abdecken möchten, denn es spricht sonst kein Grund dagegen, den vollständigen Gefahrenschutz umzusetzen. Natürlich verursacht eine komplett ausgestattete Alarmanlage höhere Kosten als ein System, das nur einen rudimentären Basisschutz bietet.

Der Schutztyp entscheidet über die Effizienz

Alarmanlage mit Warnlicht
Effizienz – idealen Schutztyp finden

Nachdem Sie die Frage geklärt haben, welche Gefahren Sie überwachen wollen, stellt sich in der Folge die Frage, wie das geschehen soll. Damit verbunden ist die Entscheidung, ob sie eine Alarmanlage für den lokalen Schutz oder ein System mit externen Funktionen installieren möchten.

Lokaler Schutz bedeutet: Reaktionen auf erkannte Gefahren erfolgen nur vor Ort, beispielsweise durch das Auslösen einer Warnsirene, das Einschalten der Außenbeleuchtung oder die Aktivierung von Einrichtungen zur Neurostimulation wie beispielsweise Blitzlichter oder Stroboskope.

Der Vorteil von Anlagen zum lokalen Schutz ist mit einem Wort beschrieben: preiswert. Alarmanlagen, die nur am Ort ihrer Installation Wirkung entfalten, sind mit einfachen Komponenten ausgerüstet und verursachen dementsprechend weniger Kosten als komplexe Systeme.

Die Nachteile lokaler Systeme sind allerdings erheblich. Zwar kann eine örtlich wirkende Anlage ordentlich Aufmerksamkeit und Lärm verursachen. Allerdings führt das nur in wenigen Fällen zum gewünschten Ergebnis, denn für eine wirksame Gefahrenabwehr ist die Mitwirkung der Nachbarschaft erforderlich – und die ist erfahrungsgemäß beklagenswert inaktiv.

Geht beispielsweise bei einem Einbruchsversuch die Alarmsirene los, ist die übliche Reaktion genervter Nachbarn, das Fenster zu schließen und die Sache ansonsten auf sich beruhen zu lassen. Unglücklicherweise sind sich Einbruchsprofis dieser Tatsache bewusst und lassen sich nur in Ausnahmefällen durch eine ausgelöste Alarmsirene von Ihrem Vorhaben abbringen. Das umso mehr, als Einbrecher auf Geschwindigkeit setzen. Oft ist der Einbruch beendet, noch bevor die automatische Abschaltung der Sirene erfolgt.

Notruffunktionen entfalten Wirkung

Erst eine Alarmanlage, die erkannte Gefahren nach außen weitergibt, ist in der Lage, echten Schutz zu erzeugen. Dieser Umstand sollte bei Ihrer Kaufentscheidung eine wichtige Rolle spielen. Die Außenkommunikation Ihrer Alarmanlage kann auf zwei Wegen erfolgen, von denen jeder auf seinem Gebiet Sinn macht:

GSM-Modul:

Verfügt die Alarmanlage über GSM-Anbindung, kann sie bei Bedarf Notrufe über das Mobilfunknetz an kooperierende Helfer absetzen. Die Notrufe können als vorher aufgezeichnete Sprachnachrichten oder als SMS versandt werden.

In der Regel richten sich die Nachrichten an ein beauftragtes Sicherheitsunternehmen. Dieses kann dann unverzüglich ein Einsatzfahrzeug zu Ihrer Adresse schicken und nach dem Rechten sehen. Im Idealfall werden die Eindringlinge noch am Tatort gestellt. Erfahren Sie in unserem Artikel „Was ist eine GSM-Alarmanlage?“ weitere Details.

WLAN-Anschluss:

Per WLAN erhält die Alarmanlage Zugang zum Internet. Das eröffnet die weltweite Erreichbarkeit für eine Reihe von Funktionen.

So lassen sich Bilder von Überwachungskameras per App live auf Ihr Smartphone übertragen. Auf diese Weise können Sie jederzeit überprüfen, was in und um ihr Anwesen vor sich geht – unabhängig davon, wo auf der Welt Sie sich gerade befinden.

Viele Systeme erlauben auch den Sprachchat mit Personen, die sich vor Ihrer Tür aufhalten. Auch die Fernbedienung lässt sich auf diesem Weg bewerkstelligen, beispielsweise das Auslösen des Türöffners oder das nachträgliche Einschalten der Anlage, falls das bei der Abreise vergessen wurde.

Dass Systeme zur Außenkommunikation zusätzliche Kosten verursachen, versteht sich von selbst. Allerdings sollten Sie beim Kauf Ihrer Alarmanlage nicht am falschen Fleck sparen. Sicherheit hat ihren Preis – doch der ist in jedem Fall geringer als der Schaden, der bereits durch einen einzigen Einbruch entsteht. Wie sich die Kosten zusammensetzen erfahren Sie in unserem Artikel „Was kostet eine Alarmanlage?“

Die Alarmanlage ist der aktive Teil des Schutzkonzepts

Der umfassende Schutz von Haus oder Wohnung umfasst aktive und passive Maßnahmen. Was Sie genau zum Schutz Ihrer Immobilie tun müssen können Sie in unserem Artikel,“ So schützen Sie Ihr Haus vor Einbruch und anderen Gefahren“ nachlesen. Durch den Kauf und die Installation einer Alarmanlage tun Sie etwas sehr Sinnvolles für den aktiven Schutz. Der allerdings wirkt vor allen Dingen unterstützend zu den passiven Schutzmaßnahmen, also den Vorrichtungen, die Einbrecher daran hindern, ins Innere zu gelangen.

Damit eine Alarmanlage ihre volle Wirkung entfalten kann, müssen vor allem Türen und Fenster durch technische Maßnahmen so gesichert werden, dass sie den Einbrecher lange genug aufhalten, bis die Alarmprozesse wirken, vor allem die Notrufe an externe Helfer. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel  “So machen Sie Ihre Türen einbruchsicher”.

Haben Sie bisher nichts für den passiven Schutz Ihres Heims unternommen, sollten Sie Ihren Etat für die gesamte Maßnahme neu aufteilen und die Tür– und Fenstersicherung mit einbeziehen. Noch besser wäre allerdings eine entsprechende Erhöhung des Budgets, um die optimale Umsetzung von aktiven und passiven Maßnahmen zu ermöglichen.

Kabel oder Funk – das ist die Frage

Alarmanlagen heutiger Bauart lassen sich in diese beiden Kategorien einteilen:

  • Kabelgebundene Alarmanlagen
  • Funkalarmanlagen

Wie es der Name vermuten lässt, sind bei kabelgebundenen Alarmanlagen alle Komponenten per Draht mit der Zentrale verbunden, während die Verbindung bei der Funkalarmanlage drahtlos erfolgt. Beide Systeme haben ihre Vorteile und Nachteile.

Die wesentlichen Vorteile kabelgebundener Anlagen sind die hohe Betriebssicherheit über fest installierte Kabel, die permanente Stromversorgung der Komponenten über die Signalleitung und der Schutz vor Manipulation von außen.

Dem steht ein erheblicher baulicher Aufwand entgegen, wenn die Anlage nachträglich installiert werden soll. Für jede Komponente muss für den Weg zur Zentrale ein eigener Kanal in Wände und Decken geschlagen werden. Danach erfolgt das Einfügen der Kabelkanäle, das Zuspachteln, eine zwei– bis dreiwöchige Trocknungszeit und schließlich der Neuanstrich der Wände.

In der Regel lohnt die Anschaffung einer kabelgebundenen Anlage nur beim Neubau oder der grundlegenden Renovierung. In diesem Fall ist die Installation Bestandteil der Bauplanung und lässt sich ohne überdurchschnittliche Mehrkosten umsetzen.

Funkalarmanlagen zeichnen sich durch ihre Flexibilität und den schnellen und kostengünstigen Einbau aus. Bauliche Maßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich. Das ist auch der Grund dafür, dass heute zum überwiegenden Teil Funkalarmanlagen im Einsatz sind.

Die früher typischen Nachteile von Funkalarmanlagen sind heute im wesentlichen behoben – zumindest bei Anlagen renommierter Hersteller.

Ein wesentlicher Nachteil gegenüber kabelgebundenen Anlagen ist die Stromversorgung der Komponenten. Bei Funkalarmanlagen erfolgt sie per Batterie. Die Folge: Ist die Batterie leer, stellt die Komponente ihre Arbeit ein, und es entsteht eine Sicherheitslücke.

Allerdings halten die Batterien heutiger Komponenten meist über fünf Jahre lang durch. In dieser Zeit sollte die Anlage ohnehin mindestens einmal eine Wartung durchlaufen. Bei dieser Gelegenheit lassen sich dann auch die Batterien routinemäßig erneuern.

Die Anfälligkeit der Funkverbindung gegen Störungen von außen war früher ebenfalls ein Problem für Funkalarmanlagen: Von Einbrechern mitgebrachte Störsender konnten die gesamte Anlage außer Gefecht setzen. Mittlerweile verfügen gute Systeme über wirkungsvolle Verschlüsselungstechniken und sind damit fast so sicher wie Kabelverbindungen.

Das sollte Ihre Alarmanlage enthalten

Unabhängig davon, ob Sie Ihre Alarmanlage bei einem Fachbetrieb kaufen und möglicherweise auch von ihm einbauen lassen, oder ob Sie sie online bestellen und selbst installieren – für einen umfassenden Schutz sind eine Reihe von Komponenten erforderlich, die Ihre Anlage enthalten sollte. Dazu gehören insbesondere:

  • Zentrale
  • Bedienfeld, möglichst mit Touch-Display
  • Fernbedienung
  • Tür– und Fenstersensoren (Magnet oder Erschütterung)
  • Bewegungsmelder (innen und außen)
  • Überwachungskameras, möglichst mit Nachtsichtfunktion und Bewegungserkennung
  • Warnsirene
  • Optional: Lautsprecheranlage zur Simulation von Hundegebell oder anwesenden Personen
  • Außenbeleuchtung
  • Optional: Neurostimulation (Lichtblitze, Stroboskop)
  • Rauch–, Wasser– und Gasmelder
  • GSM-Modul für Notrufe
  • WLAN-Anbindung für Fernüberwachung und Fernbedienung
  • Optional: Smart-Home-System zur programmierten Steuerung von Rollläden und Innenbeleuchtung

Diese Aufstellung stellt die Optimalausstattung Ihrer Alarmanlage dar.

Natürlich lässt sich auch mit einer abgespeckten Version wirksamer Schutz herstellen. Bedenken Sie aber: Je mehr Sie in Ihre Sicherheit investieren, desto geringer fallen die Schäden aus, die entstehen können.Welche Kosten auf beim Einbau einer Funkalarmanlage auf Sie zukommen können entnehmen Sie unserem Artikel „Funkalarmanlagen – Kosten und Preis“ .

Wie heißt es so schön: Sicher ist sicher.