Alles aus einer Hand – oder lieber nicht?
Bevor Sie sich auf die Suche begeben, sollten Sie sich über Ihr Anforderungsprofil im Klaren sein. Wenn es Ihnen vor allem auf optimale Kostenminimierung ankommt, könnten Sie die Strategie verfolgen, das Material für das Dach von einer preisgünstigen Quelle zu beziehen – beispielsweise im Internet oder im Baumarkt – und dann den Fachbetrieb lediglich mit der Montage zu beauftragen. Auf den ersten Blick ist das tatsächlich ein Weg, um einiges an Kosten einzusparen. Bei näherem Hinsehen gibt es dann doch einige Aspekte, die den vermeintlichen Kostenvorteil in einem anderen Licht erscheinen lassen. Abgesehen davon, dass sich die Auswahl der zur Verfügung stehenden Betriebe stark reduziert – nur ein Teil der Fachbetriebe ist bereit, fremdes Material zu montieren – nimmt dieses Ansinnen direkten Einfluss auf die Preisgestaltung. Kann der Fachbetrieb seinen Ertrag ausschließlich durch die Montageleistung erzielen, wird er die Dienstleistung mit Sicherheit höher kalkulieren als bei einer Komplettbeauftragung über Material und Montage, bei der der Betrieb eine Mischkalkulation zur Anwendung bringen kann. Wenn Sie das Material selbst kaufen, haben Sie meist nur die Produktanpreisung des Lieferanten als Informationsquelle über die tatsächliche Qualität. Wie es damit in Wirklichkeit aussieht, stellt sich erst nach mehreren Jahren heraus – wenn es längst zu spät ist.Beziehen Sie das Material von dem Fachbetrieb, der auch für die Montage zuständig ist, können Sie sich auf gute Materialqualität verlassen, da das im ureigensten Interesse des Betriebs ist.Stimmt nämlich etwas mit der Qualität nicht, muss der Fachbetrieb im Rahmen der Gewährleistung auf eigene Kosten nachbessern – ein Aufwand, den der Betrieb nach Möglichkeit vermeiden möchte. Meistens ist es also die bessere Entscheidung, die Terrassenüberdachung komplett mit Montage aus einer Hand zu beziehen.
Vorhandene Betriebe finden
Möglicherweise haben Sie von einem Freund oder Verwandten, der sich vor kurzem eine neue Terrassenüberdachung angeschafft hat, einen entsprechenden heißen Tipp bekommen. Tipps und Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld sind prinzipiell eine der besten Informationsquellen, denn sie basieren auf ehrlichen und unverfälschten Erfahrungswerten. Allerdings nützt die beste Empfehlung von Tante Sieglinde wenig, wenn der mustergültige Betrieb rund 300 Kilometer weit entfernt liegt. Zwar ist durchaus denkbar, dass der Betrieb den Auftrag annimmt, doch sollte Ihnen alleine das schon zu denken geben. Es könnte nämlich bedeuten, dass der Betrieb im eigenen Umfeld unter Auftragsschwäche leidet, was nicht unbedingt für seine Qualität spricht. Aber selbst, wenn mit dem Fachbetrieb alles in Ordnung zu sein scheint, spricht einiges gegen die Beauftragung eines weit entfernt liegenden Dienstleisters. Bereits während der Montage schlägt sich das in übermäßig hohen Anfahrtskosten nieder, und nach Ende der Gewährleistungsfrist wiederholt sich dieser Nachteil bei jeder Wartungs– und Reparaturmaßnahme. In den meisten Fällen ist es daher wohl die beste Entscheidung sich für einen Fachbetrieb aus der näheren Umgebung zu entscheiden – es sei denn, der Betrieb verfügt über mehrere Standorte. Um sich einen Überblick über die Fachbetriebe für Terrassenüberdachungen in Ihrer Gegend zu verschaffen, können Sie unterschiedliche Wege gehen, wobei Sie den Begriff “Gegend” als Kreis mit einem Radius von höchsten 50 Kilometer um Ihren Standort auffassen sollten, in dünner besiedelten Gebieten höchstens 100 Kilometer. In der Regel ist der erste Schritt eine normale Suchmaschinen-Recherche (z.B. mit google oder bing), am besten mit dem Suchbegriff “Terrassenüberdachung [Heimatstadt]”. Ein anderer, zielgerichteter Weg ist die Suche in Handwerkerportalen. Eine nicht so oft genutzte, aber sehr zuverlässige Suchmethode ist die Rückfrage bei anderen Handwerkern oder Fachbetrieben, mit deren Leistung Sie in der Vergangenheit zufrieden waren. Hat Sie beispielsweise ein Handwerksbetrieb mit seiner Leistung bei der Renovierung Ihres Badezimmers vollauf überzeugt, lohnt die Rückfrage bei ihm nach einem empfehlenswerten Betrieb für das geplante Terrassendach. In der Regel arbeiten Handwerker mit Betrieben der gleichen Qualitätsstufe zusammen. Darüber hinaus lassen sich Betriebe auch auf lokalen Fachmessen, auf den Websites der Fachmessen, auf den Websites von Fachverbänden und in sozialen Netzwerken ausfindig machen.Suchergebnisse filtern
Aus dem Bestand der gefundenen Betriebe in Ihrer Gegend gilt es nun, den oder die am besten geeigneten Anbieter herauszufinden. Dabei ist Vorsicht geboten, denn: Was auf den ersten Blick wie ein normaler Fachbetrieb auftritt, muss nicht unbedingt einer sein.Haben Sie es mit einem Handwerker zu tun, der keine eigenen Betriebsräume vorweisen kann und immer nur ambulant auftritt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich für jeden Auftrag ein Team aus mehr oder weniger qualifizierten Kräften aus Polen oder einem anderen osteuropäischen Land zusammensucht, um mit ihnen den Auftrag auszuführen. Das muss nicht zwangsläufig zu Pfusch führen, kann aber bei Gewährleistungsfragen und anderen Reparaturen problematisch werden.Es ist empfehlenswert, sich auf tatsächlich existierende, am Firmensitz auch wirklich ansässige Fachbetriebe zu konzentrieren. Nun gilt es, die Kriterien herauszufiltern, die für einen kompetenten und zuverlässigen Betrieb sprechen. Das können unter anderem diese Punkte sein:
- Handelt es sich um einen regulären Meisterbetrieb?
- Handelt es sich um einen eingesessenen Familienbetrieb?
- Verfügt der Betrieb über Geschäftsräume und eine Ausstellung?
- Verfügt der Betrieb über eine eigene Produktion?
- Wenn nicht: Führt der Betrieb bekannte, qualitativ bewährte Marken (möglichst mehrere)?