Ein besonders kostspieliger Fehler beim Immobilienverkauf ist es, den Angebotspreis falsch anzusetzen, sei es zu hoch oder zu niedrig. Dies geschieht oft, wenn man sich auf die Schätzungen von Nachbarn, Bekannten oder unseriösen Makler
verlässt, anstatt die Immobilie von Fachleuten bewerten zu lassen. Jan Bauer von Postbank Immobilien betont im Interview eine wichtige Grundregel für einen erfolgreichen Verkauf: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen, da potenzielle Käufer
sehr preissensibel sind. Wenn der Preis zu hoch angesetzt wird, bleiben Interessent
aus.“ Ein zu niedriger Preis hingegen führt zu erheblichen Verlusten. Um den bestmöglichen Verkaufspreis zu erzielen, ist daher eine professionelle Immobilienbewertung unerlässlich. Erste Einschätzungen lassen sich beispielsweise online und kostenlos bei Anbietern wie Aroundhome einholen.
Der Besichtigungstermin ist oft der entscheidende Moment, der über den Erfolg des Haus- oder Wohnungsverkaufs entscheidet. Unzureichende Vorbereitung kann hier ein gravierender Fehler sein. Stellen Sie sicher, dass Sie alle wichtigen Unterlagen wie den Energieausweis, den Grundbuchauszug und Sanierungsnachweise bereit haben. Es ist auch sinnvoll, die Immobilie optimal zu präsentieren, indem Sie kleine Mängel beheben und den Gesamtzustand aufwerten. „Kleinigkeiten, die wenig Zeit in Anspruch nehmen, wie das Mähen des Rasens und das Aufräumen, hinterlassen einen großen Eindruck auf Interessent,“ erklärt Bauer, basierend auf seiner langjährigen Erfahrung als Immobilienmakler. Außerdem sollten Sie sich vorab auf häufige Fragen der Interessent
vorbereiten, wie etwa Fragen zur Umgebung, den Bebauungsmöglichkeiten, dem Bauzustand und den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen.
Immobilien sind oft emotional aufgeladen, doch diese Gefühle auszublenden, ist ein wichtiger Schritt beim Immobilienverkauf. Emotionen können sich negativ auf Preisverhandlungen auswirken. Rocca erklärt aus Erfahrung, dass man Verkäufer
oft anmerkt, wenn ihr Wunschpreis erreicht wurde. „Makler
hingegen bleiben ruhig, da sie emotional nicht betroffen sind. Als Profis bewahren sie ein Pokerface und können so den besten Preis erzielen.“
Emotionen können auch dazu führen, dass Eigentümer
einen unrealistisch hohen Wunschpreis ansetzen. Obwohl die Immobilie für Besitzer
oft von besonderem Wert ist und mit viel Hingabe gepflegt wurde, zählt beim Verkauf der Marktwert und nicht der emotionale Wert. Ein zu hoher Angebotspreis kann dazu führen, dass die Immobilie lange unsichtbar bleibt.
„Ein weiterer häufiger Fehler beim Hausverkauf ist es, die Finanzierungsfähigkeit der potenziellen Käufer nicht zu überprüfen,“ erklärt Jugel. Viele private Verkäufer sind sich nicht bewusst, dass dieser Schritt sowohl üblich als auch entscheidend ist. Bevor es zum Notar geht, sollten Sie sich daher eine schriftliche Finanzierungsbestätigung von der Bank der Käufer einholen. Ansonsten könnte der Deal möglicherweise platzen. Zudem sollten Verkäufer wissen, dass sie gesamtschuldnerisch für die Kosten verantwortlich sind, die beim Verkauf ihrer Immobilie anfallen. Falls Ihre Käufer nicht zahlen, könnten Sie die gesamten Unkosten allein tragen müssen, die durchschnittlich 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen.